Er musste sich ausweisen weil er anders aussah; weil Racial Profiling ein Teil des täglichen Lebens in Deutschland ist; weil unsere Beamten so gebildet sind und genau wissen wie die "Gesetzesbrecher" in Deutschland aussehen... Das Ereignis ist jetzt über 17 Jahre her. Ich denke oft an den Vorfall. Für "uns Türken" waren solche Art von Behandlung, sprich, Ausgrenzung eigentlich nur "Normalität"...
Besonders nach jahrelangem
Studieren in den USA, kann ich diese Situation natürlich als das Big
Picture der deutschen Gesellschaft besser denn je überblicken--Diskriminierung:
der deutsche "Way of Life"!
Der kleine Junge ist heute ein angesehenes, respektiertes
Mitglied der deutschen Gesellschaft. Wenn ich ihn heute ab und zu mal sehe,
erwähne ich den Vorfall absichtlich nicht, da ich vom tiefsten Herzen hoffe,
dass er ihn vergessen hat und, dass es ihn nicht so verletzt hat wie mich... im
tiefsten Herzen weiß ich aber auch, dass das nicht stimmen kann...
Nun, das Leben muss weitergehen, egal wie weh es tut, wenn
man mitansehen muss wie ein geliebtes, unschuldiges Kind aus der Masse
herausgegriffen wird und sein Aufenthalt im eigenen Land in Frage gestellt
wird. Das alles nur weil er nicht so aussieht, als ob "deutsches Blut in
seinen Adern fließt".... manchmal weiß ich nicht, ob ich zu so einer
Gesellschaft wie unsere überhaupt dazu gehören möchte; ob Deutschland
"Kinder" wie uns überhaupt verdient...
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